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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Abschlussgottesdienst „25 Jahre friedliche Revolution“

Sehr viele Besucher waren am Sonntagmorgen im Festzelt der Landesgartenschau in Wetzgau im Himmelreich dabei, als dort im Rahmen der Tagung „25 Jahre friedliche Revolution“ der Abschlussgottesdienst der evangelischen Schönblickgemeinde stattfand, zu dem der Leiter des Schönblicks, Martin Scheuermann, alle begrüßte.

Montag, 15. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (kos). Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Reinhard Holmer aus Elbingerode/​Harz, Wolfgang Tost, Stefan Bamberger und der Schönblick-​Band gestaltete er den Gottesdienst.
Nach der musikalischen Einstimmung ging Martin Scheuermann kurz auf die nun beendete Tagung ein, auf der mehr als 20 Zeitzeugen des Mauerfalls und der friedlichen Wiedervereinigung, aber auch der Repressalien in der DDR gehört wurden.
Viele eindrucksvolle Weisen mit der Band und Wolfgang Tost über den Herrn, in dessen Nähe man geborgen sei, leiteten dann über zu Worten über das Wunder der Einheit, das, so Martin Scheuermann, auch ein Zeichen für einen Gott sei, der Wunder wirke. Eine Zeitzeugin, die dieses Wunder in der DDR miterlebte, war dann Doreen Paul. Sie berichtete, wie sie persönlich mit ihrer Familie dieses Wunder erlebte. Und diese Wunder würde es auch in aussichtslos erscheinenden Situationen geben.
In der dann folgenden Lesung hörte man dann von der Liebe Gottes, der seinen Sohn für uns in die Welt geschickt habe. Nach einem Lied und dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis hielt Pfarrer Reinhard Holmer, der im Harz in einer Diakonisseneinrichtung tätig ist, die Predigt. In der berichtete er von der Wiedervereinigung, die er als Vikar in einer Gemeinde in Mecklenburg erlebte. Er habe dort nahe der Grenze gewohnt. Aber obwohl so nahe beieinander, habe er damals keine Chance dafür gesehen, dass er heute auf der Landesgartenschau habe predigen können.
Damals sei es eine Herausforderung gewesen, von der Freiheit zu reden. Aber da habe er auch gemerkt, dass die Freiheit zum Glauben und im Denken niemand habe nehmen können.
Das Evangelium sei zutiefst die Botschaft der Freiheit. Deshalb würden alle Diktatoren auch diese innere Freiheit des Menschen fürchten. Diese Freiheit und auch die äußere Freiheit sei dann das größte Geschenk der friedlichen Revolution gewesen. Im Evangelium sei die Rede davon, dass Jesus dazu befreit habe und dass man sich das Joch der Unfreiheit nicht wieder auferlegen lassen dürfe, sondern die Freiheit des Evangeliums leben sollte. So habe unsere Freiheit auch einen Namen – Jesus sei unsere Freiheit.
Doch diese von Gott gegebene Freiheit habe ihre Grenzen in von Gott gegebenen Ordnungen, von denen man auch auf der Gartenschau etwas sehen könne. Diese Freiheit könne sich aber auch durch eingegangene Beziehungen einschränken. Aber diese Einschränkung widerspreche nicht der Freiheit, sie sei auch keine Verarmung, sondern sei nach dem Apostel Paulus eine Aufgabe, der gesagt habe, „dient einander in Liebe“.
Eine Frage sei es nun, ob man es sehen würde, wie wir uns für andere einsetzen würden. Im Glauben, der in der tätigen Liebe sichtbar werde, liege unsere Freiheit. Freiheit und Wahrheit lägen dicht beieinander, aber auch Wachsamkeit erfordern. Es gelte, Freiheit zu leben und die Wahrheit beim Namen zu nennen.

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