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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ohne die Hilfe vieler Engagierter würde der Fasnetsumzug nicht funktionieren

Lange, lange bevor sich der erste Narr am Dienstag zum Gmünder Fasnetsumzug in Bewegung setzte, begannen die Vorbereitungen für das Großereignis. Nicht nur beim Veranstalter, der AG Fasnet. Besonders auch bei vielen Organisationen, ohne die der Umzug schlicht unmöglich wäre.

Dienstag, 17. Februar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 45 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Schon vor 9 Uhr begann das Baubetriebsamt der Stadt mit dem Aufbau von ungefähr 200 laufenden Metern Absperrungen. An bestimmten Stellen muss damit verhindert werden, dass sich Besucher und Umzugswagen in die Quere kommen. Außerdem wurden so genannte „Frankfurter Gitter“ an 25 Kreuzungen abgeladen, an denen um 12.30 Uhr die Umzugsstrecke für den regulären Verkehr abgesperrt wurde.
Der eigentliche Großeinsatz für das Baubetriebsamt beginnt allerdings nach dem Umzug, wie dessen stellvertretender Leiter Bernhard Borys betont. Dann gilt es, die Stadt wieder sauber zu machen; Konfetti, Luftschlangen, liegen gebliebene Bonbons oder deren Papierle, leere Dosen und Flaschen müssen von den Straßen und Gehwegen verschwinden.
Mit etwas Glück geschieht das bei Plus-​Temperaturen. Denn nur dann können die vorgesehenen zwei bis drei Kehrmaschinen eingesetzt werden, deren Wasser sonst einfrieren würde. Ansonsten müssten die aus insgesamt 15 Beschäftigten bestehenden „Handgruppen“ den ganzen Müll beseitigen (großes Bild im Text). Und die Frankfurter Gitter samt Verkehrsschildern mussten auch wieder eingesammelt werden.
Bereits Wochen vor dem Umzug fängt die Arbeit für Stefan Hübner an, gestern als Einsatzleiter des Roten Kreuzes tätig. Es gilt zunächst einmal, Personal aufzutreiben. 58 Einsatzkräfte, alle Freiwillige, sorgten beim Umzug für die medizinische Betreuung. Außerdem mussten Ärzte angefragt, die Trupps sinnvoll zusammengestellt und an die richtigen Stellen eingewiesen werden.
Gestern, am großen Tag, ging es dann schon in aller Frühe los. In der Theaterwerkstatt im Spital wurde ab 9 Uhr der „Behandlungsplatz“ (BHP) eingerichtet. Mit jeder Menge Material, das zur Versorgung von Verletzungen ebenso da sein muss, wie zur Betreuung von Besuchern, die zu stark dem Alkohol zugesprochen haben.
Bislang war für den BHP immer ein Zelt im Spital-​Innenhof aufgestellt worden. Nicht nur wegen der Heizung dort ist das DRK dankbar, dass die Stadt erstmals die Theaterwerkstatt zur Verfügung gestellt hat. Besonders die Kommunikation ließ sich dort professioneller aufbauen, wie der dafür Verantwortliche, Pascal Geibl, erläutert.
Denn die Einsatztrupps waren – auch das eine Premiere – mit Geräten zum Datenaustausch ausgerüstet, was gegenüber dem zusätzlich eingerichteten Funkkontakt angesichts der in den Straßen herrschenden Lautstärke ein klarer Vorteil ist. Das BHP-​Personal und die Mannschaft im vor dem benachbarten S-​Punkt aufgestellten Einsatzleitwagen waren so über alle Zwischenfälle schnellstens schriftlich informiert. Dazu hatten die Stadtwerke und die Firma Ropa den Leitwagen eigens mit Drehstrom und Internetanschluss ausgestattet.
Der erste Einsatz kam schon wenige Minuten nach dem Start des Zuges: An der Ecke Parler-​/​Paradiesstraße litt eine Zuschauerin unter Kreislaufschwäche und wurde mit einer fahrbaren Liege zum Behandlungsplatz gebracht. Am Ende musste sie in die Stauferklinik verlegt werden.
Weitere Freiwillige mit ganz anderen Aufgaben waren gestern ebenfalls schon ab 9 Uhr tätig: Teams des Liederkranzes Bettringen oder auch des TV Weiler bauten auf dem Marktplatz ihre Bewirtungszelte auf, um die vielen Besucher mit Essen und Trinken zu versorgen.
Um 11.30 Uhr versammelte Jürgen Lenz seine Leute in der Lessingstraße. Für den Hauptkommissar, Leiter des Bezirksdienstes im Gmünder Polizeirevier, war es schon der fünfte Umzug als Einsatzleiter. Und er konnte auf Beamte zurückgreifen, die teils schon Jahrzehnte Erfahrung mit dieser Veranstaltung haben. Außerdem standen dem Gmünder Revier Sonderkräfte der Bereitschaftspolizei aus Göppingen zur Verfügung. Die galt es in Einsatzabschnitte aufzuteilen: Im Umzug selbst, zur Verkehrslenkung und für Ermittlungen – hatte es sich in den vergangenen Jahren doch gezeigt, dass während des Umzugs auch mit Straftaten zu rechnen ist. Das kann Diebstahl ebenso beinhalten, wie Körperverletzungsdelikte.
„Interessant wird’s für uns erfahrungsgemäß meist erst nach dem Umzug“, erläutert Lenz, der die gute Zusammenarbeit mit DRK und Feuerwehr hervorhebt.
Die musste glücklicherweise gestern während des Umzugs nicht ausrücken. Für den Fall eines Einsatzes waren die Floriansjünger natürlich vorbereitet, wie Stadtbrandmeister Ralf Schamberger erklärt: „Da die Umzugsstrecke die Stadt durchschneidet, hatten wir nördlich der Strecke ein HLF samt Besatzung stationiert. Für den südlichen Bereich standen 17 Einsatzkräfte im Florian bereit.“

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