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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Wahlkampfauftritt von Frauke Petry von Protest und Buttersäure-​Anschlag begleitet

In und an der Großsporthalle in Schwäbisch Gmünd prallten am Samstagnachmittag kontroverse parteipolitische und auch gesellschaftlichen Welten aufeinander. Anlass war die Wahlkampfveranstaltung der AfD mit Frauke Petry.

Samstag, 05. März 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer

Rund 500 interessierte Zuhörer strömten in die Großsporthalle. Etwa gleich viele Bürger versammelten sich vor der Halle zu einer Gegenkundgebung. Die Konfrontation der unterschiedlichen Positionen verlief weitgehend friedlich. Nicht zu überriechen war allerdings in der Halle und vor allem im Foyer ein Buttersäure-​Anschlag, der zu Beginn der Wahlkampfversammlung offenbar im Toilettenbereich verübt worden war. Es stank fürchterlich. Die Polizei versicherte, dass keine gesundheitliche Gefährdungen zu befürchten sei. In der großen Halle verflüchteten sich die Buttersäure-​Schaden rasch zu einem Art Schweißgeruch. Die Veranstaltung konnte planmäßig beginnen. Ruhig und sachlich war die Atmosphäre in der Halle. Frauke Petry erläuterte das Wahlprogramm der AfD und ging auch auf Fragen aus dem Publikum ein. Vor der Halle ging währenddessen im Rahmen der Gegenkundgebung ein buntes, bisweilen lautstarkes Programm mit zahlreichen Protestrednern über die Bühne. Rund 150 Polizeibeamte sicherten die Hallen, gewährleisteten einen freien Zugang zur AfD-​Veranstaltung und gleichzeitig auch die freie Durchführung der Gegenkundgebung. Bernhard Kohn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, zog am Abend eine positive Bilanz: Es sei gelungen, beide Veranstaltungen in einer solchen Nähe zueinander stattfinden zu lassen, dass jeder den anderen mit dessen Meinungen habe wahrnehmen können, es jedoch zu keiner unschönen Konfrontation gekommen sei. Lediglich zwei Platzverweise seien gegen Unruhestifter ausgesprochen worden, die wiederholt durch Provokationen aufgefallen seien. Zwei Identitätsfeststellungen habe die Polizei leider durchführen müssen. In einem Fall sei der Hitler-​Gruß gezeigt worden, im zweiten habe ein Bürger Polizeibeamte mit einem wüsten Ausdruck beleidigt. Auch Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrman äußerte sich mit Zufriedenheit: Gut 1000 Menschen hätten im guten Geist der Demokratie die jeweils andere Veranstaltung toleriert und die unterschiedlichen Meinungen wahrgenommen. Ein Bündnis von rund 30 regionalen Institutionen hatte gegen die AfD-​Veranstaltung demonstriert. Spontan belagerten auch einige kleine autonome Gruppen von auswärts die Halle mit Transparenten, Sprechchören und Pfiffen. Ausführliche Berichte zu beiden Kundgebungen am Montag in der Rems-​Zeitung.

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