Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Mit Kocherwasser getauft: Das Jubiläumsfest 150 Jahre Fritzengesellschaft im Untergröninger „Lamm“

Auf den Tag genau feierte die Fritzengesellschaft Gaildorf/​Limpurger Land und Frickenhofer Höhe am Samstag im „Lamm“ in Untergröningen ihr 150– jähriges Jubiläum, denn am 5. März 1866 erging eine Einladung, abgedruckt im Kocherbotenf an alle Friederiche zu einer wichtigen Besprechung.

Montag, 07. März 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 26 Sekunden Lesedauer


Von Dorothee Wörner
ABTSGMÜND-​UNTERNGRÖNINGEN. Diese Einladung des „Ellingers-​Bäcken-​Fritz“ aus Gaildorf war die Geburtsstunde der Fritzengesellschaft, welche die historischen Belege bis heute in einem Schatzkästlein hütet.
Wissen muss man, dass die Gesellschaft Namen vergibt, die der Profession oder der Herkunft entsprechen und immer mit –Fritz oder –Friedel , bzw. –Friederike enden. Es gibt die echten Fritzen oder die unechten, diese können, Hans, Georg, Jennifer oder Justin heißen, wenn sie die Prozedur der Taufe einmal überstanden haben, sind sie Fritzen für allezeit.
In der Sache Jubiläumsfest waren erschienen; ehrenwerte Herren in Frack und Zylinder mit Orden behängt, muntere Weiblichkeit, einige Fritzen in spe, die ihrer Aufnahme in die Gesellschaft erwartungsvoll entgegensahen und schmucke Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Untergröningen. Sie sorgten mit ihrer Blasmusik im gut gefüllten Lammsaal für Stimmung, sie sollten aber nicht die einzigen Stimmungsgaranten bleiben, denn der Abend wartete neben den üblichen Regularien mit vielerlei Kuriositäten auf. Am Ehrentisch saß die Riege des Generalstabs, in der Mitte Generalfritz, Frieder Sanwald, ihm zur Seite saßen Adjudantenfritz Kircher, Agentenfritz Moßhammer, Zeltfritz Dürr, Sanifritz Hänle und Motorsportfritz Wohlfarth. „Lasst uns das heut’ genießen und uns des Lebens freu’n“, begann Generalfritz Sanwald seine Begrüßung, Worte die deutlich machen, worauf es der Fritzengesellschaft ankommt — auf Humor, Geselligkeit und Kameradschaft.
Er muss ein starkes Vorbild gewesen sein, dieser preußische König, Friedrich II (1712 – 1786) auch „der Große“ oder der „Alte Fritz“ genannt, nach dem vor allem im 19. Jahrhundert; zahlreiche Kinder, ob männlich oder weiblich, getauft wurden. Fritzengesellschaften schossen aus dem Boden, ihre Treffen waren Höhepunkte im beschwerlichen Leben der Vorfahren und so gibt es sie heute noch als Überbleibsel aus dieser Zeit. Daran erinnerte eine Einlage mit Erzählungen und Zitaten des schlagfertigen Preußenkönigs, der in einer Depesche mitteilen ließ wie sehr er sich über die Jubiläums-​Fritzen freue. In ihrer Montagsausgabe berichtet die RZ über das witzige,ausgelasseneTreibenzum 150-​Jährigen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1627 Aufrufe
344 Wörter
2974 Tage 9 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 2974 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2016/3/7/mit-kocherwasser-getauft-das-jubilaeumsfest-150-jahre-fritzengesellschaft-im-untergroeninger-lamm/