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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Zur Sache!“ in Gmünd mit Rüdiger von Fritsch

Foto: astavi

Russlands Präsident Wladimir Putin ist und bleibt ein Geheimdienstoffizier, der tief traumatisiert ist vom Zerfall der Sowjetunion. Das sagt der ehemalige deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch. Am Dienstagabend war der Schwäbisch Gmünder zu Gast beim Neustart der Talkreihe „Zur Sache!“. Und sprach dabei auch über einen tollkühnen Coup als junger Mann.

Mittwoch, 19. Oktober 2022
Thorsten Vaas
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

Er war 20, als er beschloss, seinem Cousin bei der Flucht zu helfen. Über Bulgarien wollte er ihn 1974 aus der DDR nach Deutschland schaffen, am Abend des WM-​Endspiels Deutschland gegen die Niederlande. Pässe wurden gefälscht, die Fluchtroute geplant. Der Abend wurde bewusst gewählt. Während des Spiels „schauen die bulgarischen Grenzer vielleicht nicht so hin“, vermutet Rüdiger von Fritsch, der Jahre später seinen Weg ins Auswärtige Amt, zum BND, ins Bundespräsidialamt und zuletzt als Botschafter an die Spitze der deutschen Auslandsvertretung in Moskau gehen sollte. Man vermutet es nicht hinter dem Diplomaten, der heute mit 68 Jahren zwar nicht mehr im Dienst „aber nicht im Ruhestand ist“, wie ZDF-​Moderator Norbert König beim Talk der WWG Autowelt, der GS Gastronomie und der Rems-​Zeitung anmerkt. Noch heute ist er angesichts des Ukraine-​Kriegs ein viel gefragter Mann, um in Talkshows Rede und Antwort zu stehen, um die Geschehnisse und Hintergründe einzuordnen, die Außenstehende kaum wissen können. Wie tickt Putin? Was treibt ihn an, seit mittlerweile acht Monaten einen Krieg zu führen?
„Putin soll relativ früh aggressiv gewesen sein, einem Mitschüler das Bein gebrochen haben. Wie wurde er geprägt?“, will König wissen. Es seien Geschichten, die gezielt gestreut werden, ganz nach dem Motto: „Passt auf!“ Einige Male hat von Fritsch Putin getroffen, als er Bundesminister und Kanzlerin Angela Merkel begleitet hat. Ohne Frage: „Putin ist ein talentierter Politiker. Er kann gewinnend sein, Menschen einwickeln. Und dann kommt plötzlich der Dolchstoß, dann wird er zynisch, aggressiv“, sagt der Diplomat, der von 2014 bis 2019 in Moskau war. Insgesamt habe man das Gefühl, dass unter seiner Oberfläche eine ungeheuer angespannte, kaum kontrollierte Aggressivität sitze.

Was Putin prägt, sei dreierlei. Was das ist, lesen Sie am Donnerstag in der Rems-​Zeitung.

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