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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Weleda-​Betriebsergebnis rutscht ins Minus

Das Weleda Logistikzentrum in Schwäbisch Gmünd. Foto: Weleda AG/​Michel Group

Die Weleda AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzrückgang um 2,6 Prozent auf 413,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis verzeichnet ein Minus. Das Unternehmen investiert jedoch trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen weiterhin.

Donnerstag, 27. April 2023
Thorsten Vaas
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

Das Geschäftsjahr 2022 sei von einer deutlichen Zunahme der Inflation und einer weiterhin großen wirtschaftlichen Unsicherheit geprägt gewesen, schreibt Weleda in einer Pressemitteilung. Das habe zu einer für Weleda spürbaren Abkühlung der Konsumstimmung geführt. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine, der die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Europa und darüber hinaus signifikant veränderte.
Der Gesamtumsatz der Weleda Gruppe nahm im vergangenen Jahr um 11 Millionen Euro oder 2,6 Prozent auf 413,8 Millionen Euro ab. Die beiden Geschäftsbereiche Naturkosmetik und Arzneimittel entwickelten sich dabei unterschiedlich: Während der Gesamtumsatz der Naturkosmetik auf 326,4 Millionen Euro zurückging, wuchs der Umsatz mit Arzneimitteln um sieben Prozent von 81,8 auf 87,4 Millionen Euro. Weiterhin entfällt rund die Hälfte des gesamten Umsatzes auf Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH), die jedoch 2022 über beide Geschäftsfelder einen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent zu verzeichnen hatten, während die übrigen Regionen ohne DACH und Frankreich um 3,1 Prozent zulegten.
Neben den gesamtwirtschaftlichen und politischen Faktoren spielte für die Geschäftsentwicklung von Weleda die Restrukturierung am Standort Frankreich eine wichtige Rolle. Weleda produziert dort seit April 2023 keine industriell hergestellten Arzneimittel mehr und hat bis Ende März 2023 insgesamt 129 Stellen am französischen Standort abgebaut. „Die Restrukturierung der Arzneimittelsparte in Frankreich war zusammen mit dem Umsatzrückgang der Naturkosmetiksparte und inflationsbedingten Kostensteigerungen der Hauptgrund für den Rückgang des konsolidierten Betriebsergebnisses von 13,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 auf –3,3 Millionen Euro im Jahr 2022“, heißt es aus dem Unternehmen. Das Nettofinanzvermögen verringerte sich um 36 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro, hauptsächlich durch hohe Investitionen in das Logistikzentrum am deutschen Standort in Schwäbisch Gmünd und den Rückgang des operativen Cashflows.
Trotz der wirtschaftlich hausfordernden Situation investiert Weleda weiter in die Erneuerung der Infrastruktur an den Standorten Arlesheim (Schweiz) und Schwäbisch Gmünd (Deutschland). Die größte Einzelmaßnahme entfällt auf den Neubau eines Logistikzentrums in Schwäbisch Gmünd, bestehend aus einem Hochregallager für 17.500 Paletten sowie einem Funktions– und einem Verwaltungsgebäude. Das umfassende Verständnis für Nachhaltigkeit bei Weleda spielt bei der Errichtung und dem späteren Betrieb eine zentrale Rolle: Weleda verwendet natürlich Materialien wie lokalen Stampflehm und Holz für den Bau und bezieht zudem den gesamten Lebenszyklus der Gebäude bis hin zur Entsorgung in die Planung ein. Ungewöhnlich für ein Logistikzentrum ist auch, dass es im Betrieb vollständig mit Energie aus Erdwärme und Solarenergie versorgt wird, sodass es ganz ohne Gas auskommt.
In Arlesheim schloss Weleda im Geschäftsjahr 2022 die Modernisierung und den Ausbau des Herstellbereiches Naturkosmetik ab. Zusammen mit der umfassenden Modernisierung der Sterilabfüllung in der Arzneimittelherstellung stellt das Unternehmen damit wichtige Weichen für die Entwicklung der nächsten Jahre.
„Für 2023 ist von einer anhaltend hohen Inflation und dadurch von einer weiterhin verhaltenen Konsumstimmung und wachsendem Wettbewerbsdruck auszugehen“, schreibt das Unternehmen. Aus diesem Grund wird Weleda 2023 weiter in die Marktbearbeitung investieren und daran arbeiten, Marktanteile vor allem in den größten Märkten Deutschland und Frankreich zurückzugewinnen. Im restlichen Europa, in Amerika und Asien sollen die Marktanteile gestärkt und weiter ausgebaut werden. Neben taktischen Neuproduktplatzierungen sieht Weleda auch strategisch wichtige Produkteinführungen im Gesichtspflegebereich vor, die die Kompetenz der Marke in diesem wichtigen Segment stärken.



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