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Nachrichten Waldstetten

Mit dem Ostalbwanderer ins sagenhafte Christental

Fotos: Markus Weber/ostalbwanderer.de

Das Christental zwischen Heldenberg und Kaltem Feld, zwischen Reiterleskapelle und Nenningen, ist sagenumwoben. Der Wandertipp zum Wochenende führt uns an die Schauplätze der wichtigsten Sagen rund um das geheimnisvolle Tal.

Samstag, 08. Juli 2023
Franz Graser
1 Minute 38 Sekunden Lesedauer

Die Wanderung startet am Wanderparkplatz am Schwarzhorn und führt uns hinauf auf die Passhöhe beim Reiterleskapelle. Der Sage nach erbaute der Bauer Reuterle im Jahre 1607 die Kapelle, nachdem ihm dort oben auf dem Rückweg von Winzingen der kopflose Geist des kurz zuvor verstorbenen Ritters von Roth erschienen war. Die Kapelle ist heute das Wahrzeichen von Waldstetten.

Von der Kapelle aus steigen wir ein Stück in Richtung Kaltes Feld auf, wo im Wald die Überreste der Burg Graneggle verborgen liegen. Die Ruine, von der nur noch die Grundmauern des Bergfriedes sichtbar sind, ist wenig bekannt und liegt etwas versteckt abseits des Hauptweges. Historisch gibt die Burg Rätsel auf. Es ist unbekannt, wer die Burg erbaute und wer sie bewohnte. Aufgrund des Mauerwerks schätzt man, dass die Burg im 13. Jahrhundert gebaut wurde, alles weitere ist Spekulation. Die Sage „Jakob Veit & das Goldene Kegelspiel“ berichtet von verborgenen Schätzen, die dort oben vergraben sein sollen. Der Bauer und Holzhacker Jakob Veit verlor auf der Suche nach diesen Schätzen erst seinen Verstand und später sein Leben.

Über den alpin anmutenden Orchideenweg wandern wir an der Traufkante des Kalten Feldes entlang. Von dort oben haben wir einen wundervollen Blick über die Schwäbische Alb. Auf der anderen Talseite erhebt sich der Heldenberg, hinter uns verborgen der Bergsporn des Graneggles und das Schwarzhorn. Der Sage nach waren Graneggle und Schwarzhorn einst mit einer Brücke verbunden. Zwei verfeindete Brüder sollen einst die beiden Gipfel bewohnt haben und sich im Duell um eine geraubte Braut letztlich gegenseitig ermordet haben.

Über den Zick-​Zack-​Weg steigen wir an das untere Ende des Christentales zum Christentalsee ab. Der (historisch widerlegten) Sage nach erhielt das Tal seinen Namen von einer großen Schlacht gegen den heidnischen Herrn von Teck. Wir steigen im sanft ansteigenden Tal zurück zum Pass und machen noch einen Abstecher auf den Heldenberg, wo der Sage nach heute noch ebenjener Ritter von Roth der als kopfloser Geist den Bauern Reuterle erschreckte als „Holzbrockler“ sein Unwesen treibt und einsame Wanderer erschreckt.

Eine detaillierte Beschreibung mit Karte, Höhenprofil, Fotos und weiteren Tipps finden Sie auf ostalb​wan​derer​.de. Dort gibt es auch die Sagen zum Herunterladen, Mitnehmen und vor Ort (vor-)Lesen.

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