Nach Schul– und Kitaschließung: Michael Rembold appelliert an die Arbeitgeber
Als eines der ersten Bundesländer hat Bayern beschlossen, die Schulen und Kitas ab Montag zu schließen, um so die Ausweitung des Coronavirus weiter zu bremsen. Inkludiert sind ebenfalls Kinderbetreuungseinrichtungen. Weitere Bundesländer sind gefolgt, so auch an diesem Freitag Baden-Württemberg. Ab Dienstag findet der Schul– und Kitabetrieb nicht mehr statt.
Freitag, 13. März 2020
Timo Lämmerhirt
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Der PhV BW argumentierte davor bereits: „Baden-Württembergs Gesundheitsminister Lucha hat bereits angekündigt, die Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Spahn umzusetzen und Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zu untersagen. Der Schulbetrieb an großen Gymnasien entspricht solchen Großveranstaltungen.“
Klaus Dengler, Gesamtschulleiter im Verbund und in diesem Zuge verantwortlich für die Rauchbein-Grundschule sowie die Schillerrealschule, schüttelte zunächst den Kopf darüber, wie man solch eine wichtige Konferenz an einem Freitagmittag abhalten könne, doch auch er war im Vorfeld ohnehin davon ausgegangen, dass es so kommen werde. Und er weiß nun auch, was eine generelle Schließung der Einrichtungen bedeutet: „Wenn die Kinder zuhause bleiben müssen, müssen natürlich auch die berufstätigen Eltern zuhause bleiben. Da werden gesellschaftlich und wirtschaftlich große Brocken auf uns zurollen“, so Dengler. Alleine in der Rauchbeinschule sind von rund 160 Kindern, 100 in der Ganztagsbetreuung von 7 bis 17.30 Uhr, „die wir ja speziell ausgebaut haben für die Berufstätigen. Das wird gravierende Folgen haben“.
Michael Rembold, Bürgermeister Waldstettens, hofft vor allem auf die Kulanz der Arbeitgeber. „Ich selbst bin ja auch Chef. Wenn zu mir eine Mutter kommt, die ihr Kind zuhause betreuen muss, weil die Einrichtung geschlossen ist, dann dauert das Gespräch keine zehn Sekunden. Natürlich darf sie dann nach Hause. Da müssen sich die Arbeitgeber meiner Meinung nach solidarisieren“, so Rembold. Er halte allerdings nichts von einer generellen Absage von Veranstaltungen, sondern vielmehr von individueller Risikobewertung. Die Besuche in den Pflegeeinrichtungen sind derweil auch in Waldstetten bereits untersagt, hier wolle man sich stets an die Vorgaben des Kultusministeriums halten. „Die Leute reagieren besonnen, mit diesen Vorgaben kommen wir auf jeden Fall klar“, so Rembold.
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